Ausnahmezustand in der Altstadt
Einmal im Jahr tobt in der Nürnberger Altstadt der Wahnsinn. Dann ist Christkindlesmarkt! Die Kameras klicken, Bus um Bus drängelt sich in der Augustinerstraße und der Strom an Touristen, die sich Richtung Hauptmarkt wälzen, will und will nicht abreißen. Aber bitte nicht falsch verstehen: auch wir Nürnberger mögen den Christkindlesmarkt. Echt.
Schon Wochen vor der eigentlichen Eröffnung kündigt sich der Markt an: Da wird am Hauptmarkt gewerkelt, die ganze Innen- und Altstadt mit Engeln und ganz vielen Lichterketten aufgehübscht. Und wenn’s dann auch noch schneit – dann sind auch wir, die eher skeptischen Nürnberger, wieder voll und ganz im Weihnachtstaumel und voller Vorfreude.
Da macht es uns auch nichts aus, mit den Touristen durch das „Städtlein aus Holz und Tuch“ (so wird die Budenstadt genannt) zu drängeln. Den Duft von Lebkuchen und Bratwürsten in der Nase, einen warmen Glühwein in der Hand – so lässt sich die Vorweihnachtszeit gut rumbringen.
Weihnachtsgeschenkt gesucht? Hier wird man fündig!
Weihnachtsgeschenk gesucht? Kein Problem. Hier gibt es Kerzen und Socken, Kittelschürzen, Seifen, Stofftiere – kurzum einfach alles, was das Herz begehrt. Auch Zwetschgenmännla – wobei sich hier nicht nur die Touristen fragen, was um Himmels Willen man mit einer aus Draht gefertigten Puppe, an die dürres Obst gesteckt ist, anfangen soll!?
„Himmelsgeschöpf“ eröffnet den Markt offiziell
Offiziell eröffnet wird der Nürnberger Christkindlesmarkt übrigens immer am Freitag vor dem ersten Advent. Dann steigt das Nürnberger Christkind (es wird alle zwei Jahre von einer Jury gewählt) auf die Empore der Frauenkirche und spricht den Prolog: „Ihr Herrn und Frau’n, die Ihr einst Kinder wart, Ihr Kleinen, am Beginn der Lebensfahrt, ein jeder, der sich heute freut und morgen wieder plagt: Hört alle zu, was Euch das Christkind sagt! (…) Das Christkind lädt zu seinem Markte ein, und wer da kommt, der soll willkommen sein.“
Uns findet man auch gern mal bei der Feuerzangenbowle
Parallel zum Christkindlesmarkt findet auf dem Hans-Sachs-Platz die Kinderweihnacht statt. Hier können die kleinen Besucher sich mit dem Weihnachtsmann fotografieren lassen oder einen Wunschzettel ans Christkind schicken, sie können backen, basteln und spielen.
Uns zieht es abends auch gerne “ein paar Häuser weiter”. Nahe des Hauptmarktes, genauer gesagt zwischen den Fleischbänken, wird nämlich an der „größten Feuerzangenbowle der Welt“ eine Stunde länger gefeiert!