Nürnbergs „umsonst und draußen“-Fest

Es gab mal eine Zeit in der war Nürnberg so etwas wie ein blinder Punkt auf der Festivalkarte Deutschlands (mal abgesehen von „Rock im Park“). Warum eigentlich, fragten sich sieben Musikbegeisterte Nürnberger – und änderten das kurzum.

2001 veranstalteten sie erstmals das komplett ehrenamtlich organisierte Brückenfestival unter der Theodor-Heuss-Brücke. Damals pilgerten rund 500 Besucher auf die Pegnitz-Wiesen um „umsonst & draußen“ den Bands zu lauschen. Inzwischen sind es um die 25.000 Festivalgänger (2014), die an den zwei Tagen dann nicht nur unter, sondern auch auf der Wiese neben der Brücke den Bands lauschen.

Das Brückenfestival ist in den letzten Jahren ordentlich gewachsen – längst spielt sich auch neben der Brücke vieles ab.
Das Brückenfestival ist in den letzten Jahren ordentlich gewachsen – längst spielt sich auch neben der Brücke vieles ab. © Frank Schuh

Musik, Musik, Musik – und vieles mehr

Mit den Besucherzahlen ist auch das Festival in den letzten Jahren gewachsen, hat sich anderen Spielarten der Popkultur geöffnet. So gibt es beispielsweise ein Zelt, auf dessen Bühne Singer-Songwriter und Comedians auftreten sowie Poetry-Slams stattfinden, es gibt zahlreiche Stände mit Mode, Schmuck, Musik und Krimskrams und natürlich Stände, die Essen von Thai bis Bratwurst anbieten. Viele Spielmöglichkeiten für Kinder sorgen auch dafür, dass das Festival nicht nur bei jungen Musikfans, sondern auch bei Familien inzwischen sehr beliebt ist.

Poetry-Slams, Comedy oder wie hier Feuerspektakel: Das Brückenfestival hat mehr zu bieten als „nur“ Musik.
Poetry-Slams, Comedy oder wie hier Feuerspektakel: Das Brückenfestival hat mehr zu bieten als „nur“ Musik. © Frank Schuh

Auch wenn die Anwohner ein gutes Stück weg wohnen … der Schall sorgt dafür, dass sie an zwei Tagen „die volle Dröhnung“ bekommen. Daher ist gegen 23 Uhr Schluss. Doch dann pilgert das Partyvolk einfach ins nahegelegene Stadtteilzentrum Desi. Hier finden an beiden Festivaltagen Aftershowparties statt.

Das Engagement der Ehrenamtlichen und der Zuspruch der „Fans“ – das sorgt auch bei der Stadt für Anerkennung: Das Brückenfestival wurde 2008 mit dem Kulturförderpreis ausgezeichnet.