Gänsehautstimmung im Luitpoldhain
Nennt uns spießig – aber wir gehen im Sommer gerne mal picknicken. Und zwar nicht irgendwo, sondern beim der größten Freiluftveranstaltung mit klassischer Musik auf dem europäischen Kontinent: dem Nürnberger Klassik Open Air im Luitpoldhain.
Das wurde 2000 zur 950-Jahr-Feier der Stadt Nürnberg aus der Taufe gehoben – und war schnell so erfolgreich, dass die Macher beschlossen, es fortzuführen. Inzwischen lockt das Freiluft-Spektakel mehr als 100.000 Besucher an – fast ein Drittel davon ist zwischen 19 und 25 Jahren! Klassik kommt also an – auch bei uns, den „jungen Wilden“!
Rocker, Omis, Jugendliche … alle feiern ein friedliches Fest
Der eigentliche Plan der Initiatoren war, ein großes Fest mit den Bürgern zu feiern – und ihnen bei freiem Eintritt die Gelegenheit zu verschaffen, die Orchester der Stadt kennenzulernen. Dass das Konzept voll aufgeht, lässt sich bei den Open Airs regelmäßig aufs Neue feststellen. Rocker liegen auf ihrer Picknick-Decke neben dem Omi-Kaffekränzchen, das es sich mit Tisch, Stühlen, Kerzenleuchtern und Goldrand-Geschirr bequem gemacht hat. Eltern bringen ihre Kinder mit, Jugendliche kommen in Gruppen. Eins ist allen gemein: Sie genießen die einmalige Atmosphäre.
Dabei war der Luitpoldhain als Veranstaltungsort anfangs eher skeptisch gesehen worden. Denn während der Nazi-Herrschaft fand hier am „Parteitagssonntag“ die Blutweihe der neuen Fahnen statt. Doch das Klassik Open Air wurde vom Publikum als bewusste Neudefinition wahrgenommen und begrüßt.
Jeder kann das Klassik Open Air unterstützen
Ohne die Hilfe von Sponsoren wäre das Klassik Open Air nicht möglich. Und auch die Besucher können freiwillig ihren Teil zum Erhalt der Konzerte beitragen: Sie können einen kleinen Ansteck-Vogel – entworfen vom Nürnberger Kulturpreisträger Toni Burghart – kaufen und das Klassik Open Air so unterstützen.