Mit was hat eigentlich Oma gespielt?

Wir haben das ja schon öfter betont. Nürnberg hat viel zu bieten. Nürnberg ist nicht nur die Stadt der Lebkuchen und Bratwürste, sondern auch eine Spielzeugstadt – seit über 600 Jahren!

Angefangen hat das schon mit den Puppenmachern im Mittelalter, später kamen die Zinnfigurenhersteller und dann die Blechspielzeugfabrikanten hinzu. Auch heute noch hat Nürnberg einen herausragenden Status in Sachen Spielzeug, der internationalen Spielwarenmesse und zahlreichen Spielwarenfabrikanten in der Region sei Dank!

Das Nürnberger Spielzeugmuseum befindet sich hinter dieser prächtigen Renaissance-Fassade in der Karlstaße. © Andreas Praefcke https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

Mit was spielten die Großeltern? Was ist heute angesagt?

Die abwechslungsreiche Geschichte der Spielzeugstadt Nürnberg kann man am besten im Spielzeugmuseum in der Altstadt „erleben“. Auf 1.400 Quadratmetern zeigt das Museum hunderte von Exponaten. Kinder können hier sehen, mit welchem Spielzeug schon ihre Großeltern sich die Zeit vertrieben.

Aber nicht nur Spielzeug aus der Vergangenheit wird im Nürnberger Spielzeugmuseum präsentiert: Auch das, was aktuell die Kinderzimmer prägt – von Lego über Barbie bis zu Playmobil – wird hier gezeigt. Kindgerechte Führungen werden ebenso angeboten wie eine museumspädagogische Betreuung.

Anlässlich der Eröffnung des Museums im Dürerjahr 1971 wurde der von dem Nürnberger Künstler Michael Mathias Prechtl entworfene Brunnen vor dem Spielzeugmuseum aufgestellt. © Matthias.Gruber https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

Im Sommer können kleine Besucher draußen auf einem großen (eingezäunten) Spielplatz toben während die Eltern einen Café im „La Kritz“ genießen. Abkühlung bietet der Besuch des „Schattenreichs“ im Kellergewölbe. Hier erleben große und kleine Kinder welche Faszination das Spiel mit Licht und Schatten birgt – und welchen Einfluss es auf die Entwicklung verschiedener optischer Spielzeuge hatte.

Ohne Lydia Bayer gäbe es das Museum heute wohl nicht

Ohne die Sammelleidenschaft von Lydia Bayer (1896-1982) gäbe es das Spielzeugmuseum Nürnberg – übrigens eines der bekanntesten der Welt – heute wohl nicht. Bereits in den 1920er Jahren begann Bayer mit dem Aufbau ihrer Sammlung. Ihren großen Traum, ein Spielzeugmuseum zu eröffnen, erlebte sie leider nicht mehr. Erst nach ihrem Tod wurde das „Museum Lydia Bayer“ von Tochter Lydia und Ehemann Paul in der Würzburger Innenstadt eröffnet.

1965 gelang es dem damaligen Nürnberger Kulturreferenten Hermann Glaser, die Erbengemeinschaft der Bayers dafür zu gewinnen, die Sammlung als Grundstock eines neuen Museums an Nürnberg zu verkaufen. Am 5. Februar 1971 war es dann soweit: das Nürnberger Spielzeugmuseum nahm seinen Betrieb in der Karlstraße 13-15 auf, wo es bis heute zu finden ist.